Bauxitgrubenmuseum Gánt
Die einst reichste Bauxitgrube Europas wurde bereits geschlossen, aber ihr Museum, der Lehrpfad, die „Mondlandschaft”, der bizarre Grubenkrater sowie das im Licht der untergehenden Sonne in den Farbtönen von gelblich bis hin zu lila-rot erscheinende Dolomitgestein wurde zu einem beliebten Ort von Ausflüglern und Filmteams.
Im Außenbereich von Gánt befindet sich der Bauxitgeologische Park. Es lohnt sich, sich umzuschauen und die einer „Marslandschaft” ähnelnden rotgelben Hügel an beiden Seiten des Weges zu erklimmen. Man findet hier solch eine Kavalkade der unterschiedlichsten Farben vor, wodurch der Ausflug zu einem wirklich unvergesslichen Erlebnis wird. Vorherrschende Farbe ist immer das Ziegelrot, jedoch kann man an den Felsen, Wänden und Murgängen verblüffende Kombinationen von Lila, Gelb, Weiß und Schwarz beobachten. In den oberen Schichten sieht man manchmal einen sog. „Eisenhut” aus eisenhaltigen Kugelkörnchen, der aus Hämatit besteht. Wenn das Betrachten allein nicht ausreicht, kann man auch in gutem Zustand befindliche, ca. 20 Millionen Jahre alte Seeschnecken sammeln, und wer gute Augen hat, kann auch Gipskristalle finden.
Als Urkarst bezeichnet man hier ein Karstgebilde, das sich aus früheren erdgeschichtlichen Epochen zurückgelöst hat, und von deren charakteristischen geomorphologischen Formen die jüngeren, also später entstandenen Gebilde überzogen und somit vor der vollständigen Zerstörung bewahrt wurden. Diese Überzugsschicht wurde dann im Laufe der Bergbauarbeiten abgeräumt, und so kamen die einstigen Karstgebilde an den Tag, obwohl es auch Beispiele dafür gibt, dass diese uralten Formen an anderen Stellen auf natürlichem Wege, durch Erosionsauswirkungen an die Oberfläche gelangten.
Auf dem Gebiet des heutigen Ungarns war Gánt das erste Bauxitbergwerk, das in den 1920-er Jahren mit deutscher Beteiligung eröffnet und zur Herstellung von Flugzeugen für die deutsche Kriegsindustrie verwendet wurde, denn von den Franzosen bekamen sie kein Bauxit mehr. Neben der Bauxitgrube befindet sich hier auch eine kleine Ausstellung über Bergwerksgeräte und Technologien.