Offene Keller von Etyek
Etyek ist berühmt für seine gastronomischen Genüsse. Bereits in der Römerzeit beschäftigte man sich hier in der Umgebung mit Weinanbau. In den offenen Kellern der Weinstraße kann man feine Weinsorten, Weinbrände, ländliche Gerichte, hausgemachte Käsesorten und die rauchig-vollmundigen Delikatessen der Schinkenmeister verkosten.
Auch mit vollem Magen lohnt es sich, einen langen Spaziergang zum Ungarischen Brunnen „Magyar-kút”, zum Kreuzespfad, zur Kapelle von Botpuszta und um den Fischteich zu machen. Vom Aussichtsturm auf dem Alten Berg „Öreghegy” kann man das ganze Dorf überblicken. Die Ortschaft liegt am nordöstlichen Rand des Komitats Fejér, am Anfang des Etyeker Hügellandes, am Rande des Zsámbéker Beckens, südöstlich von Bicske, 26 km von Budapest entfernt, auf einer Höhe von 176 Metern über dem Meeresspiegel. Die Lebensgrundlage für die durch seine Weinkellereien berühmte Ortschaft bot der Brunnen „Magyar-kút”. Diese Quelle – deren Wasserergiebigkeit auch heute noch bei 6-700 Liter in der Minute liegt – versorgt seit Jahrtausenden den Nádas-See, der sich einst wahrscheinlich bis nach Háromrózsa erstreckte. Das Brunnengebäude wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut. Der Brunnen war die Trinkwasserquelle für Mensch und Tier. Obwohl der „Magyar-Brunnen” die Aussiedlung der Etyeker Deutschen um 18 Jahre überlebte, konnte er seinem traurigen Schicksal nicht entgehen. In der Umgebung des Brunnens befinden sich heute die Statue des Heiligen Johanns von Nepomuk und das Denkmal der Aussiedlung, das Wasser konnte jedoch nicht gerettet werden, die Unmengen an Kunstdünger, die über Jahrzehnte hinweg auf den Feldern unsinnig breitgestreut wurden, brachten ihre Folgen mit sich: das einst schmackhafte Quellwasser ist schon seit mehreren Jahren ungenießbar.