Burg Thury, Várpalota
Die 660 Jahre alte, renovierte quadratische Burg mit innerem Turm im Zentrum von Várpalota erwartet die Besucher mit abwechslungsreichen Ausstellungen. Diese Burg von imposanter Größe mit vier Ecktürmen ist einer der am besten erhalten gebliebenen Burgen Ungarns.
Geschichte der Burg ist auch jene Legende verbunden, laut welcher sich Beatrix am 11. Dezember 1476 hier in der Burg zu Várpalota auf die am nächsten Tag in Fehérvár mit König Matthias stattfindende Hochzeit und Krönung zur Königin vorbereitet hatte. Die später sogar mehrmals umgebaute Festung hat zur Zeit der türkischen Kriege eine wichtige Rolle gespielt. Sie wurde nach dem Burgkapitän György Thury benannt, der im Sommer 1566 die in der Übermacht angreifenden türkischen Truppen erfolgreich zurückschlug. Die Burg konnte erst im Jahre 1593 von den Türken erobert werden, und befand sich dann mit kleineren Unterbrechungen 94 Jahre lang unter türkischer Herrschaft. Die auch während den Kurutzenaufständen eine bedeutende Rolle einnehmende Burg wurde schwer beschädigt, und verlor dann nach dem Rákóczi-Freiheitskampf endgültig ihre militärische Bedeutung. Von 1687 bis 1890 befand sich die Burg im Eigentum der Familie Zichy.
Der frühere Schlossteil repräsentiert das landesweit einzige überlieferte Schlossinnere von reichen Herrschaften aus dem 14. Jahrhundert, darunter sind auch wertvolle Wandbilder aus den 1390-er Jahren zu besichtigen. Die erneuerten Ausstellungen wurden in jenen Sälen untergebracht, die von dem mit dicken Mauern umgebenen Hof betreten werden können. In der Ausstellung des Heimatmuseums wird die Geschichte der Umgebung von der Steinzeit bis zur Gegenwart präsentiert. In der ersten Etage wurde eine imposante Sammlung von Volkstrachten mit nahezu 100 vollständigen Trachten untergebracht. In einem der altehrwürdigsten Säle der Burg – im Saal mit dem Platzlgewölbe – ist die Uniformsammlung zu sehen, in welcher prächtige Soldatenbekleidungen und Militäruniformen präsentiert werden, und zwar aus einem Zeitraum von der Landnahme bis zur heutigen Zeit. Außer den neuen Ausstellungen gibt es auch noch die alte Bergwerkssammlung.