Schloss Nádasdy, Nádasdladány
Das Schloss Nádasdy ist das einzige im Tudorstil erbaute romantische Schloss Ungarns. Es wurde von berühmten Meistern seiner Zeit prunkvoll ausgestattet mit schmiedeeisernen Leuchtern, geschnitzten Holzmöbeln, bemalten Glasfenstern und mit den modernsten Einrichtungen dieser Epoche.
Ursprünglich stand hier die kleine Kurie von Lipót Nádasdy, die einen Bestandteil des beträchtlichen Vermögens der Familie bildete. Nach Lipóts Tod wurde das Gebäude auf die Initiative seines Sohnes Ferenc erweitert und umgebaut, was in den Jahren von 1873 bis zum Beginn der 1880-er Jahre erfolgte. Das Schloss wurde nach den Plänen von István Linzbauer im Tudorstil umgebaut und mit den modernsten Einrichtungen dieser Epoche ausgestattet. Luftheizung, Gas- und später Strombeleuchtung, Sprachrohrnetz, Kanalisation und ein unterirdisches Speisenbeförderungssystem gewährleistete den Komfort. Der Familie stand eine Bibliothek und eine eigene Kapelle zur Verfügung. Der vielleicht herausragendste Raum des Schlosses ist die Porträt-Galerie der Familie - die Ahnengalerie. Hier wurden auch die Ganzkörpergemälde der Vorgänger aufbewahrt, die prachtvolle Verzierung des Raumes kann auch heute noch bewundert werden.
Der Landbesitz wurde von einem Park im Landschaftsstil umgeben, mit künstlich angelegtem See, Wasserfall und Wasserturm. Als echte Besonderheiten galten Palmenhain und Fasanenbrüterei.
Der Legende nach half die Familie Nádasdy dem König Béla IV., als er sich im Schilf vor den Tataren versteckte, nur die Familie kannte sein Versteck, als Speisen wurden ihm angeblich Wildenten gereicht. Damit erklärt man den Ursprung des Wildentenmotivs im Familienwappen.