Arboretum Alcsút

Arboretum Alcsút

Es lohnt sich, den 44 Hektar großen botanischen Garten in Alcsút - den Park um das frühere erzherzogliche Habsburg-Schloss - das ganze Jahr über zu besuchen, aber ganz besonders schön ist es hier ab Mitte Februar bis März, wenn eine landesweit einzigartige Schneeglöckchenwiese zu bewundern ist.

Verschiedene Arten mediterraner Schneeglöckchen sind eine Sehenswürdigkeit für die hierher kommenden Besucher. Ein ganz spezielles Phänomen im Juni, in der Zeit um die Johannisnacht, ist der Tanz der Glühwürmchen. Die Besucher können dann einen ganz besonderen Abendspaziergang erleben, wenn Tausende von Glühwürmchen als kleine, grün leuchtende Laternen ausschwärmen und den botanischen Garten erleuchten.
Das Arboretum in Alcsút gilt als der authentischste englische Garten Ungarns, die im Jahre 1820 erfolgten Pflanzungen sind mit dem Namen des Erzherzogs Joseph von Österreich verbunden. Er war Palatin von Ungarn, das erste Mitglied des Hauses Habsburg, der sich in Ungarn ansiedelte und einen Landbesitz erwarb, seinen Nachkommen nennen wir heute den ungarischen Zweig der Habsburger.
Die Fläche des Schlossparks umfasst heute über 40 Hektar, man findet hier ein Arboretum mit einer ganzen Reihe von seltenen Pflanzen, und Naturfreunde können hier angenehme Entspannung und Erholung finden. Der Landschaftsgarten um das Schloss des Erzherzogs zählte wegen seinen zahlreichen seltenen Pflanzen zu den ersten im ganzen Reich.
An das prachtvolle klassizistische Schloss des Erzherzogs Joseph von Österreich – der hier 300 Pflanzenarten ansiedelte – erinnert heute nur noch die Hauptfassade mit dem Tympanon. Das Schloss wurde nach den Plänen von Mihály Pollach erbaut, war eines der größten klassizistischen Schlösser Ungarns, und ihr englischer Garten wurde vom Schönbrunner Gartenbaumeister Karl Tost geplant. Die aus dem – an den früheren Gebäudeflügel angebauten - Stall errichtete Kapelle steht auch heute noch, sie wurde im Jahre 1880 anhand der Pläne von Ferenc Storno im neoromanischen Stil. Nach den Plänen von Miklós Ybl errichtete man das Palmenhaus im Park, von dem heute nur noch Fragmente zu sehen sind, unversehrt geblieben sind Gebäude des alten englischen Gartens, wie zum Beispiel das Puppenhaus, die Gloriette und das Bärenhaus.
Als Resultat der Pflanzungen im 19. Jahrhundert besteht die Pflanzenwelt des botanischen Gartens in Alcsút aus einer Baumsammlung mit insgesamt 540 Arten. Unter den schönsten und ältesten Exemplaren findet man Platanen, Türkische Haselnussbäume, Tulpenbäume, Eisenholzbäume, Blutbuchen, Sumpfzypressen, Tannen und Japanische Schnurbäume, aber auch eine Sammlung wertvoller Linden-, Ahorn-, Eichen- und Kastanienarten. Einen einzigartigen Wert verkörpert der Riesen-Lebensbaum mit 24 Stämmen, die Hainbuchen, der Türkische Haselnussbaum mit sieben Stämmen, der nahe gelegene Wald von Csaplár, Ungarns älteste, 170 Jahre alte Libanon-Zeder und die gleichaltrige Platanenreihe an der Straße nach Etyek.